Was sollten wir jetzt tun, um sagen zu können, dass wir gut aufgestellt sind? Christian Fritz stellt vor fünf zentrale praktische Implikationen zur Diskussion.
- Daten-Hausaufgaben“ machen
- „Zeitfresser“ durch die Automatisierung von Prozessen loswerden
- Sich als Business Partner verstehen und einbringen
- Zusätzliche Skills generieren
- Controlling anders organisieren

Erster zentraler Punkt ist, die „Daten-Hausaufgaben“ zu machen. Er komme oft in Unternehmen und erlebe folgendes, sagt Christian Fritz. „Ach so, ja, nee, die Daten haben wir da, die anderen haben wir da.“ Beim Thema Daten-Hausaufgaben habe man es aber mit dem Thema Algorithmen zu tun, also mit der Formulierung glasklarer Prozeduren für die Verarbeitung von Daten.
Der zweite Punkt sind die bekannten „Zeitfresser“ und die Gewinnung von Ressourcen im Controlling durch Automatisierung von Prozessen. Können wir mehr automatisieren? „Oder macht etwa immer noch jemand einmal im Monat einen Export in Excel und manuell drei Diagramme und verschickt das dann zu Fuß als PDF an 80 Führungskräfte?“ Man sehe das heute eben noch viel zu häufig, wo es doch für das Reporting längst automatisierte Lösungen gibt.
Der dritte Punkt betrifft das Thema Business Partner. Wie kann ich als Controller beim Thema Unternehmenssteuerung unterstützen – und nicht nur Daten liefern. Das Controlling sollte sich nicht nur die Planung und das Reporting vornehmen, sondern auch mit in die Steuerung gehen und Vorschläge für Maßnahmen unterbreiten. Dass Controller tatsächlich die Rolle von Management Sparing-Partnern einnehmen, sehe er nur ganz selten. „Da ist der CEO, der sagt, gib mir mal die Daten, ich mach´ dann schon“.
Der vierte Punkt dreht sich um die Generierung von zusätzlichen Skills. Man müsse heute damit anfangen, sich mit den neuen Themen zu beschäftigen. Wie stelle ich eine Frage an eine KI richtig, so dass am Ende auch das rauskommt, was ich wissen will? Das Thema Prompting wird in der Zukunft eine Schlüsselfähigkeit.
Und dann ist da natürlich noch der fünfte Punkt. Gibt es auch andere Möglichkeiten das Controlling zu organisieren? Das Marketing hat sich aus seiner Sicht in vielen Unternehmen cleverer organisiert. Man hole sich Spezialexpertise extern und im Freelance- Verhältnis dazu, also Leute wie Blogger, Texter, Designer etc. Man kauft sich die Skills eben nach Bedarf ein. Im Controlling seien solche Tendenzen noch nicht zu sehen. „Da gibt es halt den Controller und das muss intern sein. Nur manchmal holt man sich vom Softwarehersteller Unterstützung, etwa bei der Tool-Einrichtung“. Man kann aber auch darüber hinaus denken: „Vielleicht habe ich ja auch jemanden von extern, der mich im Controlling mit bestimmten Themen unterstützen kann.“

CEO der hr-metrics Consulting GmbH